Und so verlief Elenas Allestag
Am nächsten Morgen bin ich noch nicht ganz wach, da spüre ich schon ein Augenpaar über meinem Gesicht. „Wo ist mein Frühstück? Ich hätte gerne Brötchen, Croissants und einen Schoko-Donut.“ Verschlafen mache ich mich auf den Weg zum Bäcker. Was dann folgt ist ein perfekt durchgetakteter Entwurf von Elenas erstem Allestag. „Erst gehen wir zur Thaimassage, dann brauche ich ein leckeres Mittagessen, dann würde ich gerne spazieren gehen und dass du mir ein Buch vorliest, abends in die Sauna und danach im Bett „Dirty Dancing“ mit dir schauen.“
Während ich so in mein Brötchen beiße, überlege ich was ich am schlimmsten finde. Mir wird bewusst, dass ich heute aus dieser Nummer nicht mehr rauskomme.
Wer schon mal bei einer Thai-Massage war weiß, dass das selbst für den Liegenden rein gar nichts mit Entspannung zu tun hat, sondern harte Arbeit ist. Jedenfalls für jemanden, der eine leichte bis mittlere Schmerzempfindlichkeit hat. Schon nach diesem Tagesordnungspunkt frage ich mich, wann dieser Tag ein Ende haben wird. Ich fühle mich müde, platt und bereit für einen Mittagsschlaf. Aber Elena lässt keine Ruhe. „Jetzt habe ich Hunger! Und zwar sofort“.
Da wir unsere wunderschönen Saunaabende gerne mit einem leckeren Essen vor Ort verbinden und somit noch ein tollgebratenes Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln auf uns wartet, entscheide ich mich spontan, Elena mit einem Stopp bei unserem Lieblings-Dönerladen zu sättigen. Bei einem Lahmacun mit Salat planen wir die nächsten Schritte. Als das Sättigungsgefühl einsetzt, spricht sie sich glücklicherweise dafür aus, den geplanten Spaziergang dann doch etwas kürzer zu halten. Wir beschränken diesen auf den Weg zurück zum Auto und fahren zu einer „Siesta“ nach Hause.
Wer nun denkt, dass dies auch für den Organisator des Allestages Entspannung bedeutet, liegt vollkommen falsch. „Bring mir meine Jogginghose, bring mir eine Decke, ich habe Durst“. Elena kostet ihren Tag so richtig aus. Nächster Programmpunkt ist das Vorlesen eines Buches. Ich werde aufgefordert Kurzgeschichten unter dem Titel „Die verrücktesten Feuerwehreinsätze“ zu lesen. Das sind so Bücher, die man irgendwann mal geschenkt bekommen hat, aber nie wirklich reinschaut. Insofern haben wir bei diesem Programmpunkt dann doch beide sehr viel zu lachen und fangen an, dem Job des Feuerwehrmanns mehr Respekt zu zollen. Es müssen in Wahrheit wohl doch nicht nur Katzen von Bäumen gerettet werden.
Nach dem doch eher anstrengenden Start in den Tag wird es nun auch für mich Stück für Stück schöner. Saunaabende machen uns schließlich beiden Spaß und so verbringen wir eine tolle Zeit in der Claudius Therme in Köln. Bei einem heißen Wenik Aufguss genießen wir den Blick auf den Kölner Dom und spätestens nach dem Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln setzt bei uns völlige Entspannung ein.
Als wir abends zufrieden im Bett liegen, neigt sich Elena zu mir und sagt „Schatz, das war heute ein ganz toller Tag! Du hast all meine Wünsche erfüllt“. Noch bevor ich den Fernseher einschalten kann um in irgendeiner Mediathek „Dirty Dancing“ auszugraben, ist Elena bereits zufrieden in meinem Arm eingeschlafen.