Wenig Worte mit großer Wirkung
Vervollständige den Satz: Ich liebe dich, weil… bei den meisten Personen würden vermutlich Aufzählungszeichen mit folgendem Inhalt stehen:
• Du immer für mich da bist
• Ich mich immer auf dich verlassen kann
• Ich finde, dass du total schön bist
Ich weiß das so genau, weil ich als Traurednerin meinen Paaren immer genau diese Frage stelle und oft genau diese Antworten bekomme. Das sind auch unheimlich wichtige Aspekte, die eine große Bedeutung haben. Schließlich ist es richtig und wichtig, dass man sich auf seinen Partner verlassen kann und man füreinander da ist. Ich persönlich finde es aber auch wichtig mal darüber nachzudenken was die kleinen, vielleicht nicht ganz so offensichtlichen Dinge sind, die man an dem anderen liebt.
Und so kann diese Aufgabe zum Beispiel bei mir auch folgendermaßen gelöst werden.
Ich liebe dich weil:
• Du dich mir, deiner Familien und unseren Freunden gegenüber immer Loyal verhältst und ehrlich bist.
• Du mir jeden Morgen im Winter die Windschutzschreibe frei kratzt, damit ich nicht frieren muss.
• Du genau erkennst wann es mir gut und wann es mir schlecht geht und nur ein Blick und ein Lächeln von dir reicht, um mich aufzumuntern.
• Du eine ganze Reihe wundervoller Eigenschaften hast, die ich jeden Tag bewundere! Du bist kreativ, hilfsbereit, geduldig, realistisch und würdest alles für die Menschen tun, die dir etwas bedeuten.
• Du die schönsten Kapuzenpullis trägst und mir erlaubst, sie auszuleihen. Genau wie deine Boxershorts, die danach immer ausgeleiert sind.
• Du nicht nur meine Meinung wissen möchtest sondern Wert darauf legst sie zu kennen. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind ist es dir wichtig meine Einstellung zu kennen, um sie möglicherweise zu berücksichtigen.
Manchmal, wenn ich abends im Bett liege, dann mache ich genau das für mich allein in Gedanken. Dann überlege ich, was ich an Christoph alles liebe. Und genau in so einem Moment bin ich auch auf die Idee für die Aktivität gekommen, denn ich hatte mal wieder an der Lostrommel gedreht und den Buchstaben „I“ gezogen.
Also haben wir uns an einem Sonntagnachmittag hingesetzt und ich habe Christoph erklärt, worum es genau geht. Eben nicht „nur“ um die offensichtlichen Dinge, sondern um die kleinen Besonderheiten, die wirklich wichtig sind und zählen. Getrennt voneinander haben wir uns eine Stunde Zeit genommen, um uns Gedanken zu machen und die Dinge aufzuschreiben, die wir an dem jeweils anderen lieben.
Am Anfang war das gar nicht so einfach aber wenn man erst mal die ersten 2-3 Dinge gefunden hat, fallen einem plötzlich doch ganz viele Eigenschaften am Partner ein, die man zu schätzen weiß und die man eben liebt. Zunächst haben wir beide diese Sätze stichpunktartig aufgeschrieben, wie eine Aufzählung. Im Anschluss habe ich die Aufgabe erweitert und mir überlegt, daraus einen Text zu formulieren. Ein bisschen so, wie ein Liebebrief, so, wie ich auch diesen Beitrag eröffnet habe...
Als wir beide damit fertig waren habe ich uns ein Getränk geholt, wir haben Kerzen angezündet, uns auf das Sofa gesetzt und uns gegenseitig unsere Texte vorgelesen. Was jetzt gerade übertrieben kitschig und klischeehaft klingt war in Wirklichkeit ein ganz wunderschöner und intimer Moment, der unsere Beziehung sehr geprägt hat. Denn sich gegenseitig zu sagen was die Dinge sind, die man an dem anderen liebt und von dem Partner zu hören, womit man ihn täglich glücklich macht, ist etwas wunderschönes.
Unsere Briefe haben wir dann
gemeinsam versiegelt und in unsere Erinnerungsbox gelegt. Ich bin gespannt, wann wir sie noch einmal rausholen und uns gegenseitig vorlesen werden.